Besser leben …

… glücklich, gesund und zufrieden werden …

Besser leben – nur mit stetem Wachstum?

Ständiges wirtschaftliches Wachstum = besser leben?

Besser leben bedeutet für viele: immer mehr produzieren, ständig neue Produkte herstellen – “permanentes Wachstum”  ist das Zauberwort …
Auch jetzt in der Eurokrise scheint ein Ausweg nur möglich, wenn die hoch verschuldeten Länder wieder ihr Wirtschaftswachstum ankurbeln.

Der Oldenburger Ökonom Professor Paech sieht das ganz anders. Seiner Meinung nach ist Wachstum nicht Garant für eine positive Entwicklung, sondern die Ursache der ständigen Krisen. Und – ein Umdenken wird einsetzen müssen – entweder die Menschen gestalten eine sogenannte Postwachstumsökonomie  oder sie wird desaströs über uns hereinbrechen.

Besser leben - die Grenzen des Wachstums anerkennen

Besser leben - die Grenzen des Wachstums anerkennen

Schon 1972 erregte der Club of Rome Aufmerksamkeit mit seinem Bericht “Die Grenzen des Wachstums”. Schon damals wurde aufgezeigt, dass wirtschaftliche Wachstum Grenzen hat, die durch die Begrenztheit von Ressourcen und schädliche Auswirkungen auf die Umwelt bestimmt werden.
Damit sollte das Bewusstsein der Menschen wachgerüttelt und die Diskussion um Zukunftsverantwortung und Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Handeln angeregt werden.
Seit 1972 wurden neben anderen Publikationen 33 sogenannte „Berichte an den Club of Rome“ angenommen, die sich mit verschiedenen Themen vor allem unter dem Aspekt der zukünftigen Entwicklung befassen.

Wie soll man aber unseren Wohlstand einigermaßen sichern, wenn die Wirtschaft nicht mehr wachsen darf oder sogar schrumpfen soll?
Professor Paech meint hierzu: “Es geht nicht um die Sicherung des momentanen Wohlstandes, sondern eine andere Verteilung des vielleicht nur noch halb so großen Wohlstandes. Ein zentraler Schlüssel liegt in der Arbeitszeit. Wir müssen Abschied vom 40-Stunden-Dogma nehmen und stattdessen eine Halbtagsgesellschaft anpeilen. Dann kann der Rückgang der in Geld gemessenen Wertschöpfung in gewisser Weise abgefedert werden. Dies senkt das Konsumniveau, welches jedoch im Rahmen der 20 freigesetzten Stunden durch eigene Leistungen ergänzt werden kann.”

Dafür schlägt er verschiedene Konzepte vor. Zum Beispiel das Konzept der Gemeinschaftsnutzung von hochwertigen Konsumgütern, wie z.B. Auto, Rasenmäher oder Digitalkamera.
Außerdem geht es um eine Nutzungsdauerverlängerung von hochwertigen Gütern. Nicht nach kurzer Zeit wegwerfen und etwas Moderneres kaufen, sondern durch Pflege und Reparaturen dafür sorgen, dass diese Produkte länger halten und genutzt werden können.
Auch die verstärkte Eigenproduktion von verschiedenen Dingen, wie z.B. Obst und Gemüse, Käse oder handwerklichen Kleinprodukten wäre denkbar und durch die größere Freizeit bei einer verringerten Arbeitszeit durchaus machbar. Wäre das nicht auch eine Art “besser leben”?

Natürlich müssen bestimmte Grundbedürfnisse erfüllt sein.
Aber wie sagt Professor Paech: ” …die Aufnahmekapazität eines Menschen für ständig neuen Kram ist nicht unbegrenzt steigerbar. Aufmerksamkeit und Konzentration sind knappe Ressourcen, so dass Menschen auf eine Obergrenze für das stoßen, was sie noch glückstiftend verarbeiten können. Und meine These ist, dass wir in Europa diese Obergrenze erreicht haben. Jenseits davon kann Konsum unzufriedener machen, weil Stress und Flüchtigkeit überhand nehmen.”

Also besser leben mit Bescheidenheit und der Aufgabe von lieb gewonnenen Mobilitäts- und Konsumstrukturen …?

Die Diskussion ist hiermit eröffnet!

 

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