Ratgeber Druck

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Ratgeber Druck – Folge 4 – Auflösung und Druck

 

Auflösung und Druck
Wenn ein Originalbild gescannt und im Computer gespeichert wird, wird es in Pixel umgewandelt. Die Scanauflösung ist definiert als die Anzahl von Pixeln pro Längeneinheit, d. h. pro Zoll (dpi = dots per inch) oder Zentimeter.

Solange die Pixelzahl konstant ist, bleibt die Dateigröße konstant. Die Auflösung kann auch geändert werden. Vergrößert man beispielsweise ein Bild in einem Layoutprogramm durch einfaches Skalieren, so erhält man ein Bild, das von der Fläche her größer ist, aber die Dateigröße bleibt dieselbe wie vorher. Die Auflösung verringert sich entsprechend.

Wichtig bei Scanvorgängen oder Fotografieren mittels Digitalkamera ist, dass man sich rechtzeitig bewusst ist, in welcher Größe das erfasste Bild einmal gedruckt werden soll.

Um zu entscheiden, wie hoch die Scanauflösung sein muss, wird folgende Formel verwendet:

(Druckgröße des Bildes : Originalbildgröße) x 2 x Rasterweite = Scanauflösung

1. Beispiel: Soll ein Bild 120 mm breit von einem Kleinbilddia (24 x 36 mm) bei einer Rasterweite von 133 lpi gedruckt werden, rechnet man:

 (120 : 36) x 2 x 133 = 887 dpi,
d. h. es muss mit einer Auflösung von mindestens 887 dpi eingescannt werden.

2. Beispiel: Soll ein Bild 30 cm breit von einem 18 x 24 cm großem Foto mit einer Rasterweite von 150 lpi gedruckt werden, rechnet man:

(30 : 24) x 2 x 150 = 375 dpi
folglich muss mit 375 dpi gescannt werden.

Als Faustregel für den Offsetdruck kann man sich merken:
das eingescannte Bild sollte in der Größe, wie es in die Druckdatei eingebunden wird, eine Auflösung von wenigstens 300 dpi aufweisen.
Für Strichscans (z. B. technische Zeichnungen) sollte man 1200 dpi wählen.

Die meisten Scanprogramme ermöglichen direkt die Einstellung der gewünschten Ausgabegröße. Stellt man dann die gewünschte Auflösung auf 300 dpi, so ermittelt die Scansoftware die notwendige Scanauflösung.

 Sollte die endgültige Ausgabegröße des Bildes noch nicht exakt feststehen, so empfiehlt es sich, etwas Sicherheit bei Scannen einzubauen, sprich die Scanauflösung etwas höher zu wählen, damit man bei einer späteren Vergrößerung des Bildes keinen Qualitätsverlust vermeidet. Diese Sicherheitspolster sollte man aber nicht übertreiben, da eine Verdopplung der Auflösung eine Vervierfachung der Dateigröße bedeutet, was bei der späteren Bearbeitung sehr hinderlich sein kann.

Sollte sich das Bild später als zu klein eingescannt erweisen, ist es sinnvoller den Scanvorgang mit den korrekten Einstellungen zu wiederholen.

Vor einem nachträglichen Hochrechnen der Auflösung in einem Bilbearbeitungsprogramm möchte ich warnen – es werden lediglich fehlende Pixel zwischen den vorhandenen eingeschoben (interpoliert). Die Qualität lässt meist zu wünschen übrig. Auf Hilfsprogramme, die diese Aufgabe besser meistern als übliche Bildbearbeitungsprogramme, gehe ich in einem späteren Kapitel ein.