Ratgeber Druck

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Grafikprogramme – mein Favorit: CorelDraw

Ratgeber Druck Teil 4 – Grafikprogramme

Grafikprogramme dienen in erster Linie dazu, Grafiken wie z. B. Logos zu erstellen, die dann in entsprechende Dokumentationen eingebunden werden. Natürlich kann man sie auch direkt für Layoutzwecke nutzen, wodurch ein extra Layoutprogramm überflüssig werden kann, wenn man entsprechende Beschränkungen beachtet. Diese liegen insbesondere darin, dass sehr umfangreiche Dokumente mit vielen Seiten in einem Grafikprogramm nur schwer beherrschbar sind und Seitenaufrufe sowie Speichervorgänge mit wachsender Seitenzahl ziemlich zeitintensiv werden.

Von einigen speziellen Malprogrammen abgesehen, halte ich folgende Grafikprogramme für die derzeit führenden: CorelDraw, Adobe Illustrator und Makromedia Freehand. Einen guten Überblick über sehr viele am Markt vorhandenen Programme bietet http://de.wikipedia.org/wiki/Grafik-Software .

Grafikprogramme arbeiten grundsätzlich vektororientiert, d. h. Vektorgrafiken basieren anders als Rastergrafiken nicht auf einem Pixelraster, in dem jedem Bildpunkt ein Farbwert zugeordnet ist, sondern auf einer Bildbeschreibung, die die Objekte, aus denen das Bild aufgebaut ist, exakt definiert. So kann beispielsweise ein Kreis in einer Vektorgrafik über Lage des Mittelpunktes, Radius, Linienstärke und Farbe vollständig beschrieben werden; nur diese Parameter werden gespeichert. Im Vergleich zu Rastergrafiken lassen sich Vektorgrafiken daher oft mit deutlich geringerem Platzbedarf speichern und beliebig skalieren (vergrößern, verkleinern), ohne dass Objektinformationen verloren gehen oder sich die Darstellung verschlechtert. Nachfolgend ein Beispiel für die unterschiedliche Darstellung von Vektor- und Pixelgrafiken bei der Vergrößerung.

vektor_pixel

llustrator und Freehand werden häufig von Grafikprofis genutzt. Für den Einsteiger, Gelegenheitsanwender oder „Semiprofi” möchte ich persönlich CorelDraw empfehlen, weshalb ich im folgenden näher auf dieses Programm eingehe.

CorelDraw hat den Vorteil, dass es sehr intuitiv ohne längere Einarbeitungsphase bedient werden kann und eine insbesondere auf Windows-Systemen verbreitete Grafiksoftware-Sammlung darstellt.

Vertrieben wird CorelDraw als komplettes Paket (Graphics Suite) zur Grafikbearbeitung und enthält deshalb in der aktuellen Version X5 unter anderem folgende Komponenten:

• CorelDRAW, ein Vektorgrafikprogramm

Corel Photo-Paint zur Bildbearbeitung

• Corel CAPTURE für Screenshots

• Corel PowerTRACE zur Vektorisierung von Rastergrafiken

• Bitstream Font Navigator zum Verwalten der Schriftarten auf dem  Computer

• Barcode-Assistent

• Bibliotheken von Cliparts und Schriftarten.

In den Versionen 10–12 lag zudem noch Corel R.A.V.E. zur Erstellung einfacher Flash-Animationen bei.

Wer sich eine ältere gebrauchte Version von CorelDraw zulegen möchte, dem empfehle ich die Version 11. Sie enthält alle wesentlichen Komponenten, deren vollen Funktionsumfang selbst Profis nicht ausschöpfen und arbeitet sehr zuverlässig. Bei eBay ist CorelDraw 11 bereits unter 20 Euro erhältlich, die Vollversion für CorelDraw X5 kostet teilweise über 600 Euro! Die folgenden Ausführungen beziehen sich daher auch auf die Version 11.

Diese Version hat auch den großen Vorteil, dass man Mengentext mit einem einfachen Mausklick in Kurven umwandeln kann, ohne dass dabei die Formatierungen, z. B. gesetzte Tabulatoren, verloren gehen. Viele Druckereien fordern diese diese Umwandlung bei der Erstellung von Druckdateien, worauf ich in einem späteren Artikel noch näher eingehen werde. Die vorhergehenden Versionen beitzen diese Eigenschaft nicht.

Ansonsten erhält man mit CorelDraw wirklich ein ganzes Softwarepaket (inklusive einer vollwertigen Bildbearbeitung!), was ebenfalls einen nochmaligen Mehrwert darstellt. Außerdem ist in dieser Version noch Corel R.A.V.E. enthalten, womit man Flash-Animationen für das Internet erstellen kann.

(wird fortgesetzt)