Ratgeber Druck

Über Drucken und Druckereien …

Die Welt der Druckverfahren: Einzigartig, vielfältig!

Die Drucktechnik hat sich in den letzten fünfzig Jahren tiefgreifend verändert. Durch technische Fortschritte bei der Herstellung der Druckvorlagen und durch den Wandel in der Computerindustrie lässt sich der Reproduktionsprozess um ein vielfaches beschleunigen.

Die Vielfalt der einzelnen Druckverfahren

Das Schema Fläche gegen Fläche ist das älteste Druckverfahren und wird in der Regel beim Buchdruck verwendet. Der Bedruckstoff wird mit dem Tiegel und grosser Kraft auf eine flache Druckformplatte gedrückt, so dass die Farbe übertragen werden kann. Das dieses Schema mittlerweile fast ausschliesslich nur noch in Tiegeldruckpressen Anwendung findet, liegt in der notwendigen Kraftanstrengung bei grösseren Flächen und dem relativ teuren Bedruckstoff.

„Mit der Entwicklung der Stoppzylinderpresse wurde das Prinzip flach gegen rund der Kupferdruckpresse, die bis dahin nur im Tiefdruck möglich war, auf den Hochdruck übertragen“, erklärt Beat Amhof, Inhaber des Schweizer Druckspezialisten Serilith AG.

Bei diesem Schema erfolgt der Anpressdruck auf den Bedruckstoff durch die Drehbewegung des Zylinders über die Druckform, was zu einer höheren Geschwindigkeit führt und bei grösseren Formaten eingesetzt werden kann als bei Prinzip flach gegen flach.

„Aus diesem Grund kommt das Schema besonders im Zeitungsdruck zur Anwendung“, erklärt Beat Amhof.

Beim Flexodruck und dem Rakeltiefdruck wird das Prinzip eines Gegendruckzylinders verwendet, der entweder als Bogen oder Rolle an den Formzylinder gepresst und so bedruckt wird. Ein Abstoppen, Zurückfahren oder Wiederbeschleunigen, wie bei flachen Druckformen, ist bei diesem Schema nicht mehr notwendig. Man unterscheidet die Druckformen nach dem Verhältnis, in dem die Druckelemente zur Form stehen. Die Lithografie ist das älteste Flachdruckverfahren und wird im Offsetdruck eingesetzt. Die Bildstellen und Nichtbildstellen der Druckform liegen, im Gegensatz zum Hochdruck, annähernd auf einer Ebene.
„Das Hochdruckverfahren eignet sich besonders für den Buchdruck und andere Rollenrotationsdruckverfahren“, beschreibt Amhof. Aus der Grundform entwickelten sich mit dem Letterset und dem Flexodruck weitere Verfahren für die Druckindustrie.

Auf`s Sieb gebannt

Beim Siebdruck handelt es sich um das bekannteste Durchdruckverfahren. Die Farbe wird mit einem wischähnlichen Rakel durch ein feinmaschiges Gewebe auf das bedruckende Material gedrückt. Der Siebrahmen hält das Gewebe beisammen. „Der Siebdruck eignet sich für unterschiedlichste Materialien und kann sowohl für flache Folien und Plattern, als auch für geformte Objekte, eingesetzt werden“, erklärt Beat Amhof die Vielfältigkeit dieses Verfahrens. Andere Druckverfahren sind der Tampondruck, Frottage und Stempeldruck.