Ratgeber Druck

Über Drucken und Druckereien …

Broschüren selbst erstellen und drucken lassen

Ob man Fachkenntnisse mit der Welt teilen oder für ein Unternehmen die Produktpalette vorstellen will: Broschüren drucken zu lassen war nie so einfach wie heute. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten, denn beim Selbstdruck entfällt vor allem die Kontrolle eines Lektorats und der Neudruck ist oft nicht einkalkuliert.

Tipps für gute Broschüren

Jede Broschüre muss in ihrer Seitenanzahl durch vier teilbar sein, um am Ende jede Seite an der richtigen Stelle im Dokument platzieren zu können. Vier Seiten daher, da auf einem Druckbogen vorne und hinten je 2 Seiten gedruckt werden. Der Text sollte nicht zusammengequetscht, ins Unlesbare verkleinert oder unnötig gekürzt werden, um die erforderliche Seitenanzahl zu erreichen – besser ist es, mehr Platz zu lassen, Seitenabstände zu erhöhen und Texte durch Bilder aufzulockern.

‘Hurenkinder’ und ‘Schusterjungen’, also Textteile aus ein bis drei Zeilen am Ende oder Anfang einer Seite, sind zu vermeiden. Für Fließtexte ist ein Blocksatz Pflicht, der auch gerne um Bilder herum fließen darf. Ob eine Schrift mit oder ohne Serifen verwendet wird, ist im Grunde Geschmackssache, aber mehr als zwei verschiedene Schriftarten sind tabu. Normalerweise wird bei sehr kurzen Texten immer eine serifenlose Schrift gewählt, um das Auge nicht unnötig abzulenken, bei langen Texten haben sich Serifen bewährt, da sie beim Zeilen lesen unterstützen. Die Broschüre sollte für Menschen mit Sehschwächen gut lesbar sein, aber auch genügend Text pro Seite beinhalten. Die übliche Schriftgröße liegt bei 12px , sollte minimal 8px und maximal 14px betragen.

Gerade bei umfangreichen Broschüren sollten sich Leser darin gut orientieren können. Ein Glossar, ein Produkt- oder Eigennamenverzeichnis kann hierfür sinnvoll sein. Auch Zeitstrahlen, Baumdiagramme und andere einordnende Grafiken im Anhang können den Überblick erleichtern. Seitenzahlen und Kapitelangaben in der Fuß- oder Kopfnote verbessern die Navigation durch die Broschüre.

Broschüren können in gängigen Textverarbeitungsprogrammen erstellt werden wie Microsoft Word oder Open Office, die auch den Export als PDF ermöglichen. Für die Arbeit an umfangreicheren Texten lohnt der Kauf einer Software wie Adobe InDesign, in der ganze Seiten bequem hin- und hergeschoben werden können.

Wichtige Tipps für die Druckvorbereitung

Vor dem Druck sollte klar sein, wie das fertige Produkt aussehen soll. Andere Broschüren und das Druckangebot auf den Webseiten von Druckereien können dem Unternehmen als Inspiration dienen.

Die Auswahl des richtigen Papiers ist für das haptische und visuelle Erlebnis ebenso entscheidend wie die Wahl der Schriftart. Handelsübliches Druckerpapier ist 80 g/m² stark und häufig gebleicht – die umweltbewusste Verwendung von Recyclingpapier spricht besondere Zielgruppen an. Für umfangreichere Broschüren eignen sich Einbände in höherer Stärke, beispielsweise 120 g/m², die sich farblich absetzen dürfen.

Bilder lassen sich im Graustufenmodus günstiger drucken als in Farbe. Eine ausreichende Auflösung, die Wahl eines passenden Kontrastes im Bildbearbeitungsprogramm und möglicherweise auch eine reduzierte Farbtiefe tragen zur guten Darstellung von Grafiken bei. Bilder sollten – ebenso wie die Broschüre an sich – möglichst unkomprimiert gespeichert werden, um Pixelartefakte und Bildrauschen im späteren Druckergebnis zu vermeiden.

Ein Gastbeitrag von www.flyerpilot.de